Operation Sulawesi
Am 28. September 2018 überrollte nach einem Erdbeben der Stärke 7,5 eine mehrere Meter hohe Welle einen Teil der Westküste der indonesischen Insel Sulawesi. In Palu, wo sich das Epizentrum befindet, wurden ganze Viertel durch die Verflüssigung des Bodens von der Erde verschluckt. Die Katastrophe forderte mehr als 2000 Tote, zahllose Verletzte und verursachte immense materielle Schäden.
Eingesetzte Spezialisten
Am Montag dem ersten Oktober bat die indonesische Regierung in Jakarta um internationale Hilfe. Die Schweiz reagierte umgehend und entsandte am Montagabend eine Delegation des Schweizerischen Korps für Humanitären Hilfe (SKH) in das Katastrophengebiet. Ziel ist die Stadt Palu, welche verheerenden Folgen der Welle am meisten zu spüren bekam.
Sitzung der Einsatzleitung
Ihre Aufgabe war es, die dringendsten Bedürfnisse in der Region zu ermitteln. Das Schweizer Team unterstützt die indonesischen Behörden in verschiedenen Bereichen wie der statischen Analyse der betroffenen Gebäude und der Überwachung der Trinkwasserqualität (analysiert durch mobile Labors). Sie ergreift in Zusammenarbeit mit dem indonesischen Roten Kreuz die ersten erforderlichen humanitären Massnahmen.
Unterkünfte,Trinkwasser und sanitäre Einrichtungen
Die Humanitäre Hilfe konzentrierte sich in einer ersten Phase auf den Bau dreier Camps zwischen Palu und Donggala. Alle Dörfer entlang dieser Küste wurden durch den Tsunami zerstört.
Insgesamt installierten die Schweizer Experten in den drei Camps 300 Familienzelte. Letztere wurden mit Latrinen und Trinkwassertanks ausgestattet. Das Team leistete auch Hilfe bei der Bereitstellung von sauberem Trinkwasser und Gemeinschaftsunterkünften in drei weiteren Lagern in abgelegenen Gebieten.
Die Humanitäre Hilfe unterstütze auch das indonesische Rote Kreuz (PMI) beim Aufbau einer Wassersammel- und Behandlungsstelle für die Stadt Palu, für täglich 2'000 Menschen. Die Experten des Korps belieferten und schulten das PMI-Personal für den Einsatz von Wasseraufbereitungsanlagen.
Hilfe für abgelegene Gebieten
Die Mitglieder des Korps flogen anschliessend mit dem Helikopter in ein Bergdorf, das noch keine Hilfe erhalten hatte.
Abgeschnitten vom Rest der Welt, erhielten die Dorfbewohner Planen, um sich vor dem eintreffenden Monsun zu schützen.
30 Tonnen Hilfsgüter
Die Schweiz hat insgesamt 2,5 Millionen CHF für ihre humanitäre Tätigkeit bereitgestellt. Sie schickte mehr als 30 Tonnen Hilfsgüter zuhanden des Indonesischen Roten Kreuzes nach Palu. Die Spende umfasst 40 Mehrzweckzelte, 800 Blachen, 600 Moskitonetze, 300 Küchensets, rund 15 Wasseraufbereitungsanlagen, Brunnenreinigungssets und mehr.
Ende der Nothilfeaktion
Die Nothilfeaktion der Schweiz in Indonesien dauerte gut drei Wochen. Die Schweiz hat insgesamt 2,5 Millionen CHF für ihre humanitäre Tätigkeit bereitgestellt. Das Engagement ging mit Manuel Besslers Besuch in Indonesien am 22. und 23. Oktober 2018 zu Ende. Der Chef der Humanitären Hilfe der Schweiz traf mit Obdachlosen, Behörden und Hilfsorganisationen zusammen.
Interview mit Manuel Bessler